FUE-Methode



FUE (Follicular Unit Extration) Methode; Erstmals im Jahr 2004 definiert, ist seither eine in der Haartransplantation führende Methode. Mit dem Punch-Biopsy-Apparat wird bis zur Wurzel der Haare vorgedrungen und eine Follikuläre Einheit als Ganzes entnommen. Sollte der Patient beispielsweise 2000 Einheiten brauchen, muss dieser Vorgang genau 2000 mal wiederholt werden. Daher greifen viele Haartransplantationsspezialisten heutzutage um Zeit zu sparen auf ein motorisiertes System zurück.

Durch den FUE Motor, der in kleineren Abständen Transplantate entnehmen kann, werden auf einem gleichgroßen Feld mehr Transplantate entnommen als ohne Motor. Ein weiterer Vorteil des Motors ist, dass er Follikuläre Einheiten mit mehreren Wurzeln, also mit 2, 3, oder gar 4 Wurzeln, verhältnismäßig seltener aufteilt. Die Follikuläre Einheit wird also öfter Geschützt und erfolgreich als ganze übernommen. 

Man kann daher sagen, dass der FUE Motor Haartransplantationen zu einer komfortableren Operation gemacht hat. 

Planung
Wie viele Transplantate benötigt der Patient?
Wie viele Sitzungen werden gemacht?
Welche Bereiche werden mit Implantaten bestückt?
Welche Proben werden vom Patienten benötigt?
In welchen Bereichen werden Transplantate mit einzelnen und in welchen Transplantate mit mehreren Wurzeln benötigt?
Ist die Meinung eines zweiten Arztes nötig oder nicht?
Was muss vor der Operation beachtet werden?
Wo soll der Haaransatz beginnen?
Solche und viele weitere kritische Fragen müssen in der Planungsphase beantwortet werden.
Nach der Planung müssen für das Fotoarchiv aus einigen verschiedenen Perspektiven Fotos aufgenommen werden. Dies muss ein weiteres Mal geschehen, nachdem auf der behaarten Haut die Verteilung der Transplantate mit einem Stift markiert wurde.

Rat eines Anästhesisten: 
Für Patienten die der Gruppe der Risikopatienten angehören (z.B.: Patienten mit bekannter Arzneimittelallergie, Patienten mit kardiovaskulären Krankheiten oder Diabetiker), und Patienten, die regelmäßige medizinische Behandlung benötigen, muss ein Facharzt für Anästhesiologie konsultiert werden.

Lokale Anästhesie:
Damit der Patient keine Schmerzen empfindet, muss sowohl der Bereich in welchem die Wurzeln entnommen werden, als auch der Bereich in den sie implantiert werden, mittels lokaler Anästhesie betäubt werden. Dieser Vorgang, der mit einer speziellen Nadel durchgeführt wird, ist für den Patienten schmerzfrei und die Betäubung tritt 3-5 Minuten später ein. Während bei der Operation selber keine Schmerzen zu spüren sind, werden nach der Operation häufig Schmerzmittel benötigt.

Entnehmen der Transplantate:
Für diesen mit dem FUE Motor ausgeführten Vorgang, muss vorher ein bereits betäubter Bereich mit einer speziellen Flüssigkeit aufgeschwellt werden. Die Vergrößerung der Oberfläche durch diese Flüssigkeit trägt dazu bei, dass die Wurzeln sowohl leichter als auch in größerer Zahl entnommen werden können. Durchschnittlich ist es möglich zwischen 1000 und 1500 Wurzeln zu entnehmen. Dies ist ebenso von der Erfahrung des gewebeentnehmenden Spezialisten wie dem Zustand des Gewebes des Patienten abhängig.

Öffnung der Kanäle:
Dieser Vorgang wird in den Feldern ausgeführt, in denen die Wurzeln geöffnet werden. In den Feldern, die im Voraus aufgezeichnet wurden, müssen ebenfalls im Voraus eine bestimmte Anzahl an Kanälen festgelegt werden. Bevor dem Patienten die Haare gekürzt werden, muss in der vorangehenden Planungsphase ebenfalls festgelegt werden, wo wie viele Kanäle geöffnet werden müssen. Auch wenn in der Operationsphase kleinere Abweichungen von diesem Plan stattfinden können, wird er in etwa wie geplant umgesetzt. In den mit einem speziellen Apparat unter lokaler Anästhesie betäubten Bereichen werden in geplanter Anzahl Öffnungen, also Kanäle, angelegt, in welche daraufhin die  Wurzeln implantiert werden können. Es müssen eben so viele Kanäle geöffnet werden, wie Implantate benötigt werden. In der Kanalöffnungsphase muss unbedingt auf den bestehenden Austrittswinkel der Haare geachtet werden. Dieser Winkel kann von den Fachärzten festgestellt werden, auch wenn selbst mit besonderer Vergrößerung kein einziges Haar zu erkennen ist. Somit kann sichergestellt werden, dass die neu implantierten Haare der früheren natürlichen Behaarung entsprechen. Während des Anlegens der Kanäle ist die Konzentration des Facharztes entscheidend. Es ist nicht ausreichend nur auf den richtigen Winkel und die Anzahl der Kanäle zu achten. Es ist ebenfalls bedeutend einen natürlichen Haaransatz zu konstruieren und die Übergänge natürlich zu gestalten. Die Häufigkeit, gewünschte Rate und die Konsistenz sind ebenso wie viele weitere Eigenarten dringend zu beachten. Aus diesem Grund müssen die Kanäle von einem Spezialisten angelegt werden, der sich ebenfalls um die Ästhetik sorgt und sich selbst in diese Tätigkeit mit einbringt. Dieser Vorgang kann von dem Patienten in einer auf dem Rücken liegenden Position während des Fernsehens innerhalb einer Stunde bei 2500-3000 Implantaten absolviert werden. 

Einsetzen der Implantate:
Die dritte Phase der Operation, welche sich an die vorangehende erste Phase, der Entnahme der Implantate, und die zweite Phase, dem Öffnen der Kanäle, anschließt, besteht darin die Implantate an ihr Bestimmungsfeld zu setzen. Da das Feld vorher mittels lokaler Anästhesie betäubt wurde, sind etwaige Schmerzen auszuschließen. Die Implantate wurden vorher, nach ihrer Entnahme, im sterilen Zustand Kapseln zwischengelagert. Dort befinden sie sich in einer nährenden Flüssigkeit. Während dieses Vorganges, welcher in geordneter Reihenfolge und abgezählter Weise erfolgt, werden die Implantate der Anzahl ihrer Wurzeln nach sortiert. Diese Einteilung ist sehr wichtig, da im Zielbereich, dem Feld in dem die Implantate platziert werden sollen, die Implantate nicht beliebig gesetzt werden können. Beispielsweise müssen Implantate mit einzelnen Wurzeln an der für ein natürliches aussehen sehr wichtigen frontalen Haaransatz gesetzt werden. Ebenso muss darauf geachtet werden, dass in den hinteren Bereichen, wo mehrwurzlige Implantate die Regel sind, weniger Kanäle angelegt werden um mit zwei und mehrwurzligen Implantaten zu arbeiten. Diese und verschiedene andere Gegebenheiten sind für ein natürliches Ergebnis von hoher Bedeutung. Außerdem muss der Plan mit dem Patienten besprochen werden um ihm etwaige Zweifel zu nehmen. Hierbei kann es helfen ihn über die Zählweise der Wurzeln aufzuklären und die Anordnung dieser aufzuzeigen. Von der geplanten Anordnung müssen ebenfalls Fotodokumente für die Akte das Archiv des Patienten angelegt werden. Das Einsetzen der Implantate wird meist von zwei, manchmal sogar von drei qualifizierten Spezialisten durchgeführt.  Besonders am vorderen Haaransatz, an der die Kanäle enger sind und die Implantate einzelne Wurzeln haben, müssen die Implantate mit besonderer Sorgfalt gesetzt werden. Es ist sehr wichtig, dass der Behandelnde viel Erfahrung mit sich bringt,  um die Implantate beim ersten Versuch in die vorhergesehenen Kanäle setzen zu können, da es sehr wichtig ist, dass die Implantate nach der Entnahme aus ihrer nährenden Flüssigkeit schnellstmöglich verarbeitet werden um ein etwaiges Austrocknen des Implantates zu verhindern. Das setzen der Implantate kostet wie auch das Entnehmen eine gewisse Zeit. Da aber zwei bis drei unserer Speziallisten an diesem Vorgang beteiligt sind, kann er in kurzer Zeit beendet werden. Während der Setzungsphase ist der Patient meist beruhigt. Da es keine Schmerzen gibt, der Patient in einer halbliegenden Position fernsehen kann und dies die letzte Phase der Operation ist, wird er meist einfach durchgestanden.

Entlassen des Patienten:
Abgesehen von Patienten, die aus dem Ausland kommen und nicht in wünschen in einem Hotel zu übernachten, werden alle Patienten nach der Operation entlassen. Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist nicht nötig. Der Bereich, aus dem Gewebe entnommen wurde, wird mit einem besonderen Flüssigsilicon abgedeckt. Es ist keine Bandage oder Wickel nötig. Auf diese Art ist für einen ästhetischen Kontakt mit der Außenwelt gesorgt. Mit einer speziell für diesen Anlass entwickelten Kopfbedeckung können die Stellen an denen die Implantate entnommen wurden und jene, an denen sie gesetzt wurden, auf dem weg nachhause verdeckt werden.

Zuhause:
Nach der Ankunft zuhause muss die Kopfbedeckung abgenommen werden. Dies ist aus zwei Aspekten wichtig. Zum einem heilen die Wunden besser durch die Zufuhr von Sauerstoff und zum anderen weicht dadurch der Druck, den die Kopfbedeckung ausübt. Am Tag der Operation und am darauf folgenden Tag ist es wichtig, dass der Patient das Haus nicht verlässt und sich erholt. Der Patient sollte, wenn es nicht unbedingt notwendig ist, in dieser Zeit mit keiner anderen Tätigkeit beschäftigt sein.  Solange der Patient seinen Kopf nicht vorbeugt kann er allerdings Tätigkeiten am Computer oder am Schreibtisch, die nicht anstrengend sind durchführen. 

Schlafposition:
Schlaf ist in der ersten Nacht etwas umständlich. Da der Patient eigentlich keine Schmerzen spürt und von der Operation erschöpft ist, sind beste Voraussetzungen für ein rasches Einschlafen gegeben. Jedoch können Neugier und Angst diese natürlichen Gegebenheiten beschränken. Dass der Patient keinen tiefen Schlaf erfährt, ist kein Anzeichen für ein Problem. Es ist notwendig, dass der Patient auf dem Rücken schläft, ohne die betroffenen Stellen in Kontakt geraten. In der ersten Nacht sollte der Patient in regelmäßigen Abständen von einer ihm nahestehenden Person kontrolliert werden. Das Abstützen des Nackens mit einem eigenen Kissen, kann hierbei von Vorteil sein. Der Patient darf unter keinen Umständen auf seinen Seiten oder gar auf seinem Gesicht schlafen. Nach der ersten Wäsche sind Patienten für gewöhnlich ruhiger und finden daher leichter Schlaf. Problemfreies Einschlafen ist meist erst nach 7 bis 10 Tagen möglich.

Erste Wäsche:
Es ist von Nutzen, wenn die erste Wäsche nach einer Kontrolle von Fachkräften durchgeführt wird. Frühestens 24, spätestens aber 72 Stunden nach der Operation sollte die erste Wäsche stattfinden. Zunächst sollte auf dem behandelten Feld eine aufweichende Lotion aufgetragen werden. Diese Lotion sollte 20-45 Minuten einwirken. Dieser Vorgang wird durchgeführt um getrocknete Blutungen aufzuweichen und sie anschließend mit lauwarmen Wasser durchzuspülen, wobei die Haare sowohl von der Lotion als auch vom Blut gereinigt werden. Danach wird ein spezielles Shampoo, welches Medikamente enthält, in der Handfläche oder einer nicht betroffenen Stelle aufgeschäumt um damit sowohl das Entnahmefeld als auch die implantierten Haare zu behandeln. Das Waschen der Haare muss unbedingt mit den Handflächen oder den Fingerflächen, auf keinen Fall aber mit den Nägeln stattfinden! Nach dem Waschen müssen die Haare mit einem Papiertuch getrocknet werden. Dabei dürfen die Haare keinesfalls gerieben oder zu stark bewegt werden. Das Papiertuch dient lediglich dem Trocknen der Feuchtigkeit im Haar. Die Stelle an der das Haar entnommen wurde muss in den ersten 3 Tagen vorzugsweise mit Rifampicin oder einer antiseptischen Lösung behandelt werden. Nach dieser Zeit ist an der Stelle an der die Transplantate entnommen wurden keine weitere Pflege mehr Nötig. Die Dosis des Shampoo muss jeden weiteren Tag erhöht werden und nach 7-10 Tagen sollte es auf der Kopfhaut keine weiteren Krusten, Rückstände oder getrocknetes Blut mehr geben. Der Vorgang muss jeden Tag wiederholt werden und nach 15 Tagen kann dazu übergegangen werden die Haare wie gewohnt zu waschen. Sollte der Patient darauf bestehen, kann danach weiterhin das medizinische Shampoo regelmäßig oder weniger regelmäßig weiterverwendet werden. An einem Tag kann auch öfter als einmal geduscht werden. Es wird jedoch nicht empfohlen die Haare öfter als einmal am Tag einzuschäumen. Wir möchten nochmal daran erinnern, dass das hier benutzte Shampoo ein medizinisches ist und unbedingt von einem Arzt empfohlen werden muss.

Anwendung der Medikamente:
Alle Medikamente, welche währende der Operation benutzt werden, müssen über das Serum intravenös dem Patienten zugeführt werden. In dem Serum sind emotionale Beruhigungsmittel, Schmerzmittel, Antibiotika und antiödematöse Medikamente enthalten. Dadurch wird der Patient weder emotionale Unruhen noch Schmerz während der Operation spüren. Ebenfalls wird ein erhöhtes Infektionsrisiko vermieden. Dieser Vorgang ist unbedingt notwendig um den nötigen Komfort während der Operation zu gewährleisten. Außerdem wirkt er Vorsorgend für den möglichen Fall, dass aus welchen Gründen auch immer der Patient nicht in der Lage ist die postoperativen Medikamente einzunehmen. Obgleich all ihrer zahlreichen Vorteile der Medikamente, welche während der Operation verabreicht wurden, werden sie nicht zu hundert Prozent ausreichen um den Patienten nach der Operation zu schützen. Aus diesem Grund müssen die vom Arzt verschriebenen Antibiotika, Analgetika, Entzündungshemmer, antiödematösen Präparate und die während der Herstellung von Bandagen verwendeten Antiseptika angewandt werden. Abhängig vom Patienten müssen Antibiotika 5-7 Tage, Schmerzmittel 1-3 Tage, antiödematöse Mittel 4 Tage und Antiseptika 3 Tage angewandt werden. Nach dem Absetzen der Antibiotika werden keine weiteren Medikamente mehr nötig sein. 

Haare frisieren: 
Es ist vorteilhaft die Haare während der ersten 2 Wochen nicht zu schneiden. Nach den ersten 2 Wochen können die Haare erstmals mit der Schere oder einer Haarschneidemaschine geschnitten werden. Nach 60 Tagen können die Haare wie gewünscht frisiert und auch rasiert werden. Ein Friseur, der bereits Erfahrungen mit Haartransplantationspatienten gemacht hat, sollte von Patienten bevorzugt werden. 

Zweite oder Dritte Sitzung:
Bei Patienten, deren Ziele nicht bei einer einzigen Sitzung nicht zu erreichen sind, können eine zweite oder gar dritte Sitzung geplant werden. In diesem Fall wird eine ideale Pause von 8 Monaten eingelegt. Wenn der Patient zwei Sitzungen hintereinander machen will, muss er wissen, dass die Anzahl der möglichen Implantate geringer ausfallen wird. So können am ersten Tag 2000 Implantate gesetzt werden, woraufhin am zweiten Tag 1000 weitere Implantate gesetzt werden können, was dem Patienten insgesamt 3000 Implantate verschafft. Sollte der Patient sich entschließen 8 Monate zu warten zwischen der ersten und zweiten Sitzung, so wird die zweite Sitzung erfolgreicher verlaufen. Beispielsweise könnte er dann in der zweiten Sitzung dann 1800 Implantate erhalten, wodurch die Anzahl der Implantate nicht bei 3000 sondern bei 3800 liegen würde. Das wiederum würde für den Patienten im Durchschnitt etwa 1500 Haarwurzeln mehr bedeuten. Es ist offensichtlich, dass ein Patient, der in der Lage ist die idealen 8 Monate zwischen der ersten und dritten Sitzung einzuhalten, viele Vorteile genießen kann. In beiden Fällen läuft die Behandlung gleich ab.


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